Covid-19-News: Beatmungsgeräteproduktion | ResMed Deutschland

Zusammen gegen COVID-19: Beatmungsgeräteproduktion durch Kooperationen sichern

29. April 2020

Katrin Pucknat, Präsidentin und Geschäftsführerin Germany bei ResMed, appelliert an Kooperationsbereitschaft der Automobilhersteller und Maschinenbauer bei der Produktion von knappen Komponenten zu unterstützen.

Die weltweite Nachfrage nach Beatmungsgeräten ist in den letzten Wochen geradezu explodiert. Aktuell ist es den Herstellern trotz aller Bemühungen nicht möglich, alle Anfragen zu bedienen. Die Produktionskapazitäten sind zwar maximal erweitert worden, dennoch kann der aktuelle Bedarf nicht gedeckt werden. Hauptgrund hierfür liegt in der Verfügbarkeit von Komponenten, die zur Produktion der hochkomplexen Beatmungsgeräte benötigt werden. Treten nun noch weitere Unternehmen wie Autobauer aktiv im Beatmungs-Markt auf und fragen weltweit Zulieferteile zur Herstellung von Beatmungsgeräten nach, wird dies die globale Produktionskapazität eher reduzieren als befördern.

Sorgenkind Supply Chain

Aktuell liegt das Hauptaugenmerk in der Produktion auf der Aufrechterhaltung der Lieferketten. Hier ändert sich das Bild quasi fast täglich. ResMed hat als einer der größeren Player im Markt sehr gute Kontakte zu Zulieferern auf der ganzen Welt und stets mehrere Quellen für die gleichen Komponenten. Besonders positiv in diesen Zeiten ist beispielsweise die Meldung, dass Infineon als weltweit führender Hersteller von Leistungshalbleitern für die Herstellung von Beatmungsgeräten seinerseits die Produktion intensiviert und ResMed die wichtigen Komponenten zur Motorsteuerung liefert. Aber Einschränkungen wie Exportverbote werden mehr und mehr zu einem sehr großen Problem für die Beschaffung. Zudem sind auch unsere Zulieferer abhängig von der Belieferung mit Grundstoffen und Zubehörteilen. Werden diese jedoch in aktuell stark von COVID-19 betroffenen Gebieten produziert, kommt es bereits in dieser frühen Phase der Lieferkette zu Unterbrechungen und Nachschubproblemen. So müssen Hersteller die Situation jeden Tag neu bewerten.

Ein Beatmungsgerät ist hochtechnologisch und komplex

Nun häufen sich die Meldungen, dass sich immer mehr branchenfremde Unternehmen an die Produktion von Beatmungsmaschinen wagen wollen. Grundsätzlich ist dies ein positives Signal, da es eine große Solidarität zu der Bewältigung der Krise widerspiegelt. Allerdings kann man Beatmungsgeräte nicht einfach am Reißbrett entwerfen und eine Woche später in den Verkauf bringen. Hinter diesen Maschinen steckt jahrelange Forschung und Entwicklung. Oft wird übersehen, dass eine Beatmung an sich einen komplexen Vorgang darstellt. Es müssen Algorithmen klinisch validiert werden, Testzyklen durchlaufen werden und vieles mehr. Das Bild „Maschine an, Sauerstoff marsch“, das oftmals in der Öffentlichkeit herrscht, greift leider viel zu kurz.

Kooperation statt Konkurrenz zur Steigerung der weltweiten Produktion

Das angekündigte Engagement der Autobauer birgt jedoch ein weithin unterschätztes Problem: Mit jedem weiteren Hersteller wird die ohnehin kritische Komponentennachfrage auf dem Weltmarkt zusätzlich verschärft. Das erschwert es den etablierten Herstellern, die über Know-how und Zulassungen verfügen, ihre Kapazitäten zu steigern. Wir appellieren daher an die Automobilhersteller zu prüfen, ob sie nicht selbst durch den Bau von kritischen Komponenten wie Filtern, Schläuchen oder Akkus unterstützen können.

Denn letztendlich geht es uns allen darum Medizintechnik bereitzustellen, die hilft, Menschenleben zu retten. Unser aller Ziel muss sein, Ärzten zu ersparen, vor die Entscheidung gestellt zu werden, welcher Patient lebenserhaltend beatmet wird. 

Pressekontakt
Heike Schubert
Allison+Partners
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