Konsum von E-Zigaretten erhöht voraussichtlich die gesundheitliche und wirtschaftliche Belastung durch COPD bis 2050 | ResMed Deutschland

Konsum von E-Zigaretten erhöht voraussichtlich die gesundheitliche und wirtschaftliche Belastung durch COPD bis 2050

13. September 2024

Neue, von ResMed unterstützte Forschung, die auf dem ERS 2024 vorgestellt wurde, prognostiziert die künftige Belastung durch Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) in Westeuropa unter Berücksichtigung zunehmender Luftverschmutzung sowie dem Konsum von Tabak und E-Zigaretten (Vaping), wobei die nicht-invasive Beatmung (NIV) die Überlebensraten erhöht.

  • 88,7 Millionen neue Krankenhausaufenthalte durch COPD in Westeuropa zwischen 2019 und 2050 werden prognostiziert
  • Konsum von E-Zigaretten (Vaping) wird bis 2050 voraussichtlich fast 30 Milliarden Euro zusätzliche direkte und indirekte Kosten verursachen
  • 4,9 Billionen Euro prognostizierte kumulative Kosten für COPD-Behandlungen bis 2050
  • Bei COPD-Patient:innen wird laut Forschung das Sterberisiko nach einer schweren Exazerbation durch eine häusliche NIV um 16 Prozent reduziert

München, 11. September 2024 – ResMed, Vorreiter in der Entwicklung innovativer und digitaler Lösungen für die Schlaf- und Beatmungstherapie, hat auf dem ERS 2024 insgesamt 18 vom Unternehmen unterstütze Studien vorgestellt. Dazu gehörte unter anderem Forschung, die prognostiziert, dass der Konsum von E-Zigaretten (Vaping), Rauchen und Luftverschmutzung die Belastung der Volkswirtschaft und der öffentlichen Gesundheit durch COPD in Westeuropa erheblich erhöhen werden. Die jährlichen direkten und indirekten Kosten werden bis 2050 voraussichtlich auf über 170 Milliarden Euro ansteigen. Kumulativ werden die Kosten für westeuropäischen Volkswirtschaften bis 2050 der Prognose zufolge bei über 4,9 Billionen Euro liegen. Allein für das Vaping wird ein jährlicher Mehrbedarf von 3,78 Milliarden Euro vorausgesagt, um die Auswirkungen auf die medizinische Versorgung und die gesellschaftlichen Kosten zu bewältigen.

COPD stellt eine signifikante gesundheitliche und wirtschaftliche Belastung dar, die durch Umwelteinflüsse wie Luftverschmutzung und Gewohnheiten wie Vaping noch verstärkt wird. Frühere Modellierungsarbeiten konzentrierten sich darauf, die Belastung durch COPD in Nordamerika unter Berücksichtigung von Tabakkonsum und Luftverschmutzung zu quantifizieren.[1] Eine von ResMed unterstützte Forschungsarbeit zielte nun darauf ab, diese Modellierung für Nordamerika auf Westeuropa zu übertragen und zu erweitern, indem auch die Auswirkungen von Vaping auf die COPD-Belastung berücksichtigt wurden.[2]

Die Ergebnisse dieser einschlägigen Forschung wurden auf dem ERS 2024 von Elroy Boers, PhD, Lead Health Research Scientist bei ResMed, vorgestellt. Das Modell prognostiziert, dass zusätzlich zum Rauchen und der Luftverschmutzung auch das Vaping bis 2050 erhebliche gesundheitliche und wirtschaftliche Auswirkungen auf die Belastung durch COPD haben wird, sowohl kumulativ als auch jährlich.

Die Ergebnisse der Analyse für das Jahr 2050, die den relativen Anstieg durch Vaping (im Vergleich zum Szenario ohne Vaping) beschreiben, lauten wie folgt:

  • Die direkten Kosten werden voraussichtlich relativ um 0,5 Prozent (kumulativ) und 2,1 Prozent (jährlich) steigen – was einem kumulativen Anstieg von zehn Milliarden Euro entspricht.
  • Die indirekten Kosten werden voraussichtlich relativ um 0,7 Prozent (kumulativ) und 2,3 Prozent (jährlich) steigen – was einem kumulativen Anstieg von 20 Milliarden Euro entspricht.
  • Die Zahl der COPD-Exazerbationen wird voraussichtlich relativ um 0,3 Prozent oder 1,6 Millionen (kumulativ) und 1,8 Prozent (jährlich) steigen.
  • Die Zahl der Krankenhausaufenthalte wird voraussichtlich um 0,2 Prozent oder 190.000 (kumulativ) und 3,3 Prozent (jährlich) steigen.

„Um eskalierende Kosten für die öffentlichen Haushalte und eine zusätzliche Belastung der Gesundheitsdienste zu vermeiden und den Verlust von Menschenleben durch COPD zu verringern, sind weitaus größere Anstrengungen erforderlich. Maßnahmen für die öffentliche Gesundheit und die Aufklärung, die sich auf bekannte Risikofaktoren wie Rauchen, Vaping sowie Luftverschmutzung in der Umgebung und im Haushalt konzentrieren, könnten entscheidend sein, um die erwartete Belastung abzuwenden“, erklärt Carlos M. Nunez, M.D., Chief Medical Officer von ResMed.

Eine weitere von ResMed unterstützte Studie[3], die von Professor Jean-Louis Pépin von der Universität Grenoble Alpes in Frankreich vorgestellt wurde, untersuchte die Rolle der außerklinischen nicht-invasiven Beatmung (NIV) bei der Behandlung von COPD. Die Studie zeigt, dass die kontinuierliche Anwendung von häuslicher NIV das Sterberisiko bei Exazerbationen signifikant reduziert – und zwar um 16 Prozent nach schweren Exazerbationen und um zwölf Prozent bei Patient:innen ohne Exazerbationen. An der Studie nahmen fast 50.000 Erwachsene mit COPD teil, die mit häuslicher NIV behandelt wurden. Die Analyse mithilfe eines Multistate-Modells schätzte ein, wie sich die Fortführung beziehungsweise Beendigung der NIV auf den Übergang zwischen drei verschiedenen Krankheitszuständen (ohne schwere Exazerbation, schwere Exazerbation und Tod) auswirkt.

„Der positive Effekt der außerklinischen NIV auf die Reduzierung des Sterberisikos bietet einen gewissen Trost – sowohl für die Millionen von Menschen, die bereits unter COPD leiden, als auch für die diejenigen, die in den kommenden Jahren unter der Krankheit leiden werden. Es kommt aber auf noch mehr an: Wenn potenzielle Patient:innen und ihre Angehörigen jetzt proaktiv daran arbeiten, sich mit den Symptomen vertraut zu machen und sie frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zur Verringerung der Risikofaktoren ergriffen werden, wird das einen großen Beitrag dazu leisten, das Leben von Hunderten von Millionen Menschen weltweit positiv zu beeinflussen“, ergänzt Nunez. „Aufklärung und sinnvolle Maßnahmen sind unerlässlich, um die Zahl der von COPD betroffenen Menschen und der durch die Krankheit verursachten lebensbedrohlichen Ereignisse zu bremsen.“

Vollständige Liste der von ResMed unterstützen Studien, die auf dem ERS 2024 vorgestellt wurden (Originaltitel):

  • The modified Baveno classification for obstructive sleep apnoea management
  • Impact of home NIV on severe exacerbations and survival in COPD: a French nationwide cohort study using multistate models
  • Light, latitude and Epworth Sleepiness Scale in the European Sleep Apnea database – a daring proposal
  • The economic and health burden of COPD in Western Europe through 2050: a scenario analysis based on two large data sources
  • Role of Partnership in PAP Therapy Adoption in Obstructive Sleep Apnoea
  • A negative effect by ATC N-class treatment in OSA patients with concomitant psychiatric disease: an ESADA cohort study.
  • Association of sleep-related hypoxia with survival in patients with non-small cell lung cancer – the NEOSAS-GFPC study group
  • Adaptive servo-ventilation (ASV) in patients with central or complex sleep apnea and associated cardiovascular comorbidities: the READ-ASV registry
  • Effect of adaptive servo-ventilation on cardiac repolarization in patients with myocardial infarction and sleep-disordered breathing
  • Effect of non-respiratory arousals on residual sleepiness in CPAP-treated OSA patients
  • The association between behavioural clusters and short-term PAP usage in OSA
  • PAP use in OSA patients with and without insomnia
  • Usage of adaptive servo-ventilation (ASV): results from the READ-ASV registry
  • A scenario-based modelling study to project the future burden of COPD in Western Europe accounting for air pollution, tobacco smoking, and e-cigarette vaping
  • Obstructive Sleep Apnoea and C-reactive protein levels: Data from the ESADA
  • Preserved ratio impaired spirometry and OSA may contribute to cardio-metabolic complications: evidence from the ESADA cohort
  • Comparisons of cardiovascular risk scores in patients with obstructive sleep apnea – the European Sleep Apnea Database (ESADA)
  • Effect of CPAP on circulating levels of MPO and MMP-9 in adults with coronary artery disease and obstructive sleep apnoea: the RICCADSA randomized controlled trial

Über ResMed

ResMed (NYSE: RMD, ASX: RMD) ist Vorreiter in der Entwicklung innovativer Lösungen, insbesondere für den außerklinischen Einsatz, die Menschen ein gesünderes Leben mit einer höheren Lebensqualität ermöglichen. Die digitalen Gesundheitstechnologien und die cloudbasierten medizinischen Geräte von ResMed transformieren die Versorgung von Menschen mit Schlafapnoe, COPD und anderen chronischen Krankheiten. Durch die verbesserte Versorgung der erkrankten Personen, erhöht ResMed deren Lebensqualität, verringert die Auswirkungen chronischer Krankheiten und senkt die Kosten für Verbraucher:innen und Gesundheitssysteme in mehr als 140 Ländern. Weitere Informationen unter www.resmed.de oder in den sozialen Medien bei @ResMed.

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[1] E. Boers, A. Allen, A. Benjafield, M. Barrett, and A. Malhotra. The Economic and Health Burden of COPD in North America: Forecasting Through 2050 (abstract). Am J Respir Crit Care Med2023;207:A3593.

[2] E. Boers, A. Allen, A. Benjafield, L.E. Crotty Alexander, A. Malhotra and M. Barrett. A scenario-based modeling study to project the future burden of COPD in Western Europe accounting for air pollution, tobacco smoking, and e-cigarette vaping. (abstract). ERS 2024.

[3] J. L. Pepin, E. Herquelot, H. Denis, A. Josseran, F. Lavergne, A. Benjafield, A. Malhotra, J. Raphelson, P. Cistulli, A. Schmidt, S. Bailly, A. Palot and A. Prigent. Impact of home NIV on severe exacerbations and survival in COPD: a French nationwide cohort study using multistate models. (abstract). ERS 2024.